Die Museen des Mondseelandes öffnen wieder am 1. Mai 2023. Führungen sind natürlich möglich.
An die Mitglieder des Heimatbunds Mondseeland – Verein für Kultur und Geschichte – und an die Bevölkerung des Mondseelandes – die Bewohner der Gemeinden Innerschwand, Oberhofen, Oberwang, St. Lorenz, Tiefgraben, Unterach, Zell am Moos und des Marktes Mondsee
Seit Herbst 2019 wird in der Dr. Franz Müller-Straße 3 / 2. Stock – früheres Bürgerspital Mondsee - ein Archiv des Mondseelandes / Archiv der Museen Mondsee
eingerichtet. Hier entsteht die zentrale Anlaufstelle für Auskünfte über die Geschichte des Mondseelandes.
Dieses Archiv beherbergt eine umfangreiche Fotosammlung ab dem Jahr 1860, eine Pfahlbau-Bibliothek, Filme zu Mondsee-bezogenen Themen wie Bau eines Einbaumes,
Käsereifest, 1200-Jahr-Feier im Jahre 1948 und vieles mehr.
Die Exponate werden laufend sortiert, inventarisiert und katalogisiert. Des Weiteren steht das Archivteam für Auskünfte zur Verfügung. Führungen und die Recherche
nach Terminvereinbarung im Archiv sind geplant.
Dem Verein Heimatbund Mondseeland – Verein für Kultur und Geschichte ist es ein elementares Anliegen, die Gefahr des Kulturgutverlustes zu bannen, dieses in einem
eigenen regionalen Archiv fachgerecht aufzubewahren und interessierten Menschen zum Forschen und Studieren zu öffnen.
Viele Hobby-Heimatforscher, Sammler und Hüter einzigartiger Stücke machen sich Sorgen um ihre Schätze, wenn sie einmal nicht mehr sind. Nur zu Lebzeiten kann eine
Regelung über den Weiterbestand der Sammlung veranlasst werden, damit dieses Gut vor der späteren Entsorgung Richtung Reißwolf oder Flohmarkt bewahrt wird.
Historisches Archivgut fängt beim Material vom Vortag an! Bitte werfen Sie nichts weg, bevor wir es gesehen haben! Wenn
Sie das Original behalten möchten, fertigen wir gerne eine Kopie für das Archiv an und Sie erhalten kostenlos ein Digitalisat Ihres Dokumentes, Fotos …
Wir suchen:
und alles, was Ihnen wichtig erscheint.
Fotografien und Material zu den Themen:
· Arbeit und Gewerbe
· Katastrophen
· Feste, Feiern, Fasching
· Kurioses
· Brauchtum
· Kirche
· Vereinswesen, Sport (Sommer, Winter)
· Schule, Kindergarten
· Verkehrsmittel (SKGLB, Schifffahrt, Postkutsche, Postbus …)
· Ortsbild (Bauernhäuser, Villen, Bürgerhäuser, Gewerbebauten …)
· Landschaft Mondseeland (alle Jahreszeiten, alle Ortschaften)
· Kleindenkmäler (Kapellen, Marterl, Gipfelkreuze, Gedenksteine, Naturdenkmäler …)
· 1. und 2. Weltkrieg, NS-Zeit, Besatzungszeit, Zwischenkriegszeit mit Ständestaat – Austrofaschismus usw.
· und vieles mehr
Bitte helfen Sie uns, diese Dinge zu sammeln, damit auch unsere nachkommenden Generationen auf ein gut gefülltes Archiv zurückgreifen
können.
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!
Wenn Sie etwas für uns haben, rufen Sie bitte an:
Obmann: Johannes Pfeffer 0664 3406020
Obmann-Stellvertreterin: Karola Birgel-Kaltenbrunner
0699 13374031
(Archivarin, Archiv des Mondseelandes)
Andreas Maderecker BA 0664 6428128
(Museum und Archiv des Mondseelandes)
Mit viel Engagement, Know-how, Leidenschaft und vor allem Ehrenamt kann vieles erhalten, repariert, geborgen, gesichtet, instandgesetzt, entdeckt - und für die Nachwelt gesichert werden.
Und kann bis 26. Oktober je FR, SA, SO und an FEIERTAGEN von 10:00 – 17:00 Uhr im Verkehrs- und Ischlerbahnmuseum besichtigt werden.
21. SEPTEMBER - 2. NOVEMBER 2020
Im Herbst macht der mobile Schauraum der OÖ Landes-Kultur GmbH mit dem Projekt „Zeitensprung“ Station am Mondsee. Anlass ist die im September stattfindende alljährliche Grabung unter Wasser, die der Erforschung der urgeschichtlichen Pfahlbauten in Oberösterreich dient.
Heuer wird die jungsteinzeitliche Fundstelle Mooswinkel weiter untersucht. Dazu taucht das erprobte Team vom Kuratorium Pfahlbauten wieder täglich und dokumentiert dabei die gut erhaltene prähistorische Siedlungsschicht. Bei einer Unterwassergrabung ist eine große Menge an Fundmaterial zu erwarten, das sich in Zusammensetzung und Qualität von üblichen Land-Fundstellen abhebt.
Die Ausstellung im Mobilen Schauraum zeigt eine Auswahl dieser faszinierenden Objekte und präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse.
Von den Vermittlern die im Container von 14-18 Uhr digital anwesend sind und Fragen beantworten wird darauf hingeweisen, dass das Mondseer Pfahlbaumuseum ebenfalls von 14-18 Uhr geöffnet ist und die dort umfangreiche Sammlung mit den orig. Funden bestaunt werden kann.
Mit den auf Ihre Ansprüche abgestimmten Führungen ermöglichen wir Ihnen einen Einblick in die Geschichte des Mondseelandes. Wir bieten auch Führungen für Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten
gegen Voranmeldung an.
Führungen sind auch in englisch möglich | guided tours are also possible in english
Anmeldung:
Mobil: 0664 340 60 20 oder per Mail: atelier.pfeffer(at)aon.at
Mobil: 0699 12 51 15 81 oder per Mail: ksibylle(at)scc.co.at
Pfahlpower!
Internationale ExpertInnen begutachten steinzeitliches Keramikgeschirr im Museum Mondsee
Die Pfahlbauforschung in Österreich hat viel aufzuholen. Während in den Nachbarländern wie der Schweiz und in Deutschland über viele Jahrzehnte hinweg intensiv geforscht wurde, schlummerten die steinzeitlichen Siedlungen unter dem Wasserspiegel des Mondsees und des Attersees seit den 80er Jahren weitgehend unbeachtet im Dornröschenschlaf. Seit 2011, als die Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden, kommt die Forschung dafür aber auch hierzulande umso intensiver in den Gänge (Stichwort Landesausstellung).
Die Pfahlbausammlung in Mondsee – ein herausragendes Ensemble
Wichtig sind dabei vor allem neue Ausgrabungen und große internationale Forschungsprojekte. Zusätzlich wird aber auch versucht, den altbekannten Fundbeständen neue Aussagen zu entlocken. So zuletzt Anfang Oktober, als sich im Rahmen eines Wochenendworkshops Keramikexpertinnen und -experten im „Steinernen Saal“ des Pfahlbaumuseums Mondsee einfanden.
Die große Menge und die Vielfalt der im Museum ausgestellten Funde lassen wohl bei den meisten Besucherinnen und Besuchern einen bleibenden Eindruck zurück. Auch die Archäologenherzen beginnen schneller zu schlagen: Von Werkzeugen, Waffen und Schmuck (aus verschiedenen Rohmaterialien wie Kupfer, Knochen, Holz und Stein) bis hin zu reich verziertem Trinkgeschirr und großvolumigen Vorratstöpfen aus Keramik – ein Gutteil der Funde ist exzellent erhalten. Der einzige Wehmutstropfen: Sie stammen aus alten Bergungen ohne genaue Dokumentation, so dass wir z.B. nicht wissen, wie alt sie genau sind und wie sich die Keramik stilistisch während der jahrhundertelangen Nutzung der Seeufer verändert hat.
Nachbarschaftshilfe
Nähere Schlussfolgerungen zu diesen Funden müssen beim derzeitigen Forschungsstand daher über Vergleiche mit Nachbarregionen getroffen werden. Dazu zählt Süddeutschland. Bereits vor zirka einem Jahr äußerten die ArchäologInnen Renate Ebersbach und Philipp Gleich, die von dort im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „Beyond Lage Villages“ angereist waren, während einer Museumsführung den Verdacht, dass sich Ähnlichkeiten im Fundmaterial der beiden Regionen feststellen lassen könnten. Auf ihren Vorschlag hin wurde dies im Zeitraum 5. bis 7. Oktober in einem von der Universität Wien organisierten Workshop genauer überprüft. Zu diesem reisten etwa ein Dutzend Steinzeitforscher aus Süddeutschland, aber auch aus Wien an.
Töpfe auf dem Fließband
Unter der Betreuung von Kustos Andreas Maderecker, dem für die Ermöglichung des Workshops sehr herzlich zu danken ist, wurden die Vitrinen des „Steinernen Saals“ aufgeschraubt und eine fließbandartige „Bestimmungsstraße“ eingerichtet. Alle interessant aussehenden Objekte wurden vorsichtig entnommen, systematisch begutachtet und die Aussagen der anwesenden Keramikkenner getrennt protokolliert. Denn häufig ist bei der Bestimmung von Funden das folgende Phänomen zu erkennen: Man befrage 5 ArchäologInnen und erhalte 3 verschiedene Meinungen.
Im aktuellen Fall unterschieden sich die Datierungsvorschläge jedoch meist nicht so stark. Es wurden sowohl mutmaßlich relativ alte Gefäßformen und Verzierungen identifiziert (die evtl. in die Zeit um 4.000 v. Chr. datieren könnten), als auch eher junge (die möglicherweise eine Besiedelung im 3. Jahrtausend v. Chr. belegen). Interessant sind dabei nicht nur Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Funden aus Süddeutschland, sondern auch stilistische Verbindungen über die Alpen in Richtung Keutschacher See in Kärnten, wo sich gleichfalls eine Pfahlbausiedlung des UNESCO-Welterbes befindet.
Die Funde aus den neuen Grabungen
Das angefertigte Bestimmungsprotokoll liefert gute Hinweise und Ideen für weitere Forschungen. Immens wichtig ist aber die Überprüfung der Hypothesen durch Funde aus neuen, mit modernen Analysetechniken durchgeführten Grabungen.
Auch dies war im Rahmen des Workshops erstmals möglich. Von Henrik Pohl (Kuratorium Pfahlbauten – Site Manager für das UNESCO Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ in Oberösterreich) wurde dankenswerterweise frisch restauriertes Fundmaterial präsentiert, das aus neuen Surveys und Grabungen stammt, die im Vorfeld der Landesausstellung 2027 vom Oberösterreichischen Landesmuseum und vom Kuratorium Pfahlbauten durchgeführt werden.
Die Abschlussexkursion am Sonntag
Der Workshop fand am Sonntag einen gemütlichen Ausklang. Der harte Kern der TeilnehmerInnen stattete zuerst den Fundstellen See am Mondsee und Lenzing-Burgstall einen Besuch im Gelände ab. Im Anschluss gab es eine Führung von Helmut Kasbauer durch das Heimathaus Vöcklabruck, das gleichfalls eine ansehnliche Pfahlbausammlung besitzt. Dort stürzte sich die Runde gleich wieder wie eine hungrige Meute auf einige besondere Highlights unter den Fundstücken!
Die Ergebnisse
Das Protokoll des Workshops wird nicht nur den TeilnehmerInnen, sondern auch dem Pfahlbaumuseum Mondsee und anderen Projektpartnern zur Verfügung gestellt. Es bildet eine Arbeitsgrundlage für zukünftige Forschungen zur typologischen Entwicklung der Funde aus den oberösterreichischen Pfahlbauten.
Text: Jakob Maurer, Univ. Wien.
Ein steinzeitlicher Kochtopf wird begutachtet.
Foto: Jakob Maurer, Univ. Wien.
Keramikworkshop im „Steinernen Saal“ des Pfahlbaumuseums. Gruppenfoto der TeilnehmerInnen: Renate Ebersbach, Thomas Link, Henrik Pohl,
Philipp Gleich, Gerald Egger, Oliver Schmitsberger, Helena Seidl da Fonseca, Joachim Pechtl, André Spatzier, Jakob Maurer. Nicht im Bild: Kerstin Kowarik, Timothy Taylor.
Foto: Jakob Maurer, Univ. Wien.
Bei der Abschlussexkursion des Workshops wurde auch die berühmte Fundstelle „See am Mondsee“ besucht.
Foto: Timothy Taylor, Univ. Wien.
Die aktuelle Ausgabe (Nr. 208) der "Mitteilungen des Heimatbundes Mondseeland" enthält unter anderem Beiträge über
Heimatbundmitglieder erhalten die Mitteilungen per Post. Exemplare liegen auch in unseren Museen auf.